Monday, June 04, 2007

Erstes christliches Klimaforum der Schweiz am 2. Juni

Nachdem die Klimadiskussion die amerikanischen Kirchen bereits durchdrungen hat, scheint diese in der Schweiz noch nicht weit vorgedrungen zu sein. Viele Christen sind zu Recht davon überzeugt, dass wir als Haushalter der uns anvertrauten Ressourcen Verantwortung tragen sollen.

Dr. sc. nat. Thomas Stocker, Professor in Klima- und Umweltphysik an der Universität Bern, und seine Forschungseinheit waren während gut drei Jahren in der Lage, namhafte Beiträge in der Eiskernforschung , welches Eiskernborungen in Grönland und Antarktis und die darauf folgende Analyse der Eisproben und Interpretation der Daten umfasste, zu leisten. Dabei hat sein Team auch neue Innovationen in der Messtechnik gemacht. Ich habe grossen Respekt für diesen namhaften und verdienten Klimawissenschaftler, der uns anlässlich des Klimaforums vom 2. Juni die wissenschaftlichen Fakten über die Klimaerwärmung darlegen will. In seinem 60-seitigen Bericht (Progress Report 2003 – 2006) an Sponsor “Swiss National Science Foundation” kann man im Internet nachlesen, wie komplex seine Forschungstätigkeit ist. Folgende Kernaussage habe ich aus dem Englischen übersetzt:

Unsere Resultate zeigen innerhalb der Auflösung von gegenwärtigen Messungen, dass das heutige CO2 in der Atmosphäre 28% höher ist als während der vergangenen 650'000 Jahre [Siegenthaler et al., 2005b]. Die heutige Konzentration von CO2 (Jahresdurchschnitt 2005: 384 ppm, gemessen auf dem Manua Loa, Hawaii, ist klar ausserhalb der Bandbreite von natürlichen Fluktuationen während mehreren 100'000 Jahren. Dieser Fakt wird auch in der Kurzfassung für Entscheidungsträger (summary for policy makers) des nachfolgenden vierten Sachverständigenberichts der zwischenstaatlichen Sachverständigengruppe über Klima-änderungen (Intergovernmental Panel on Climate Change IPCC 2007) unterstrichen.

Quelle : http://www.climate.unibe.ch/~stocker/progress0306.pdf

Diese schwer wiegende Erkenntnis erschien bereits 2005 in der November-Ausgabe des renommierten wissenschaftlichen Magazins Science .

Siehe dazu auch im Online Magazin der Uni Bern vom 24.11.2005:
Universität Bern - Uniaktuell - Treibhausgase höher als je zuvor

Übrigens:
Die Zwischenstaatliche Sachverständigengruppe über Klimaänderungen, englisch Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC), auch als Weltklimarat bezeichnet, wurde 1988 vom Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) ins Leben gerufen. Hauptaufgabe des der Klimarahmenkonvention (UNFCCC) beigeordneten Ausschusses ist es, Risiken des Klimawandels zu beurteilen und Vermeidungsstrategien zusammenzutragen. Der Sitz des IPCC-Sekretariats befindet sich in Genf. (Quelle: de.Wikipedia.org)

Professor Stocker ist also einer der federführenden, am IPCC beteiligten Forschungsleiter. Diese haben neben dem Treibhauseffekt des stark angestiegenen CO2 auch natürliche Schwankungen der Sonnenaktivität und die damit zusammenhängenden kosmischen Strahlungen, die Vulkan-aktivitäten, Veränderungen der Meeresströmungen, der Landnutzungen und vieles mehr in die Berechnungen für künftige Klimaänderungen einfliessen lassen. Ich möchte nochmals betonen, dass der von Stocker am 1. Oktober 2006 redigierte Bericht der Universität von Bern einen wissenschaftlich fundierteren Eindruck macht als etwa die Darstellung mancher Skeptiker. So hat sein Team auch massgeblich dazu beigetragen, die Klimageschichte Grönlands mit derer der Antarktis zu synchronisieren, und hat dabei eine erstaunliche Wechselwirkung festgestellt.

Wissenschaftlicher Gegenwind

Trotzdem muss Stockers Forschungstätigkeit einer dauernden kritischen Prüfung standhalten. Es gibt weiterhin skeptische oder sogar gegenteilige Stimmen aus der laufenden Forschung (siehe www.klimanotizen.de). Was Professor Stocker als „Fakt“ in den vierten Assessment-Report hat einfliessen lassen, nämlich die höchste CO2-Konzentration in der Atmosphäre seit mehreren 100’000 Jahren, ist unter Forschern offenbar weiterhin umstritten:

Die britische Wissenschaftszeitung ENERGY & ENVIRONMENT veröffentlichte in VOLUME 18 No. 2 2007 eine Studie vom deutschen Diplombiologen Ernst-Georg Beck (Homepage) über die weltweiten CO2-Messungen vor 1960. Ausgewertet wurden die Messungen früherer Wissenschaftler, darunter auch Nobelpreisträger. Danach gab es um 1940 und 1820 herum schon einmal CO2-Konzentrationen, die mit über 430 ppm weit über den heutigen (370 ppm) lagen. Die Ergebnisse sind brisant. Für die UNO (IPCC) ist fast allein der Mensch für die heutigen CO2-Konzentrationen verantwortlich. Sollte sich diese Studie von Beck bestätigen, bräche ein entscheidender Pfeiler (ein anderer wäre der Einfluß der Sonne) der Theorie einer hauptsächlich menschengemachten Klimaerwärmung weg. Die Folgen für Wissenschaft und Politik wären dramatisch.

www.klimanotizen.de
.
Auch die „Jahrringe“, die in den Eisbohrkernen Grönlands als Fakt für das Alter der Eisdecke dargestellt werden und die Annahmen, die zur Bestimmung des Alters des antarktischen Eises getroffen wurden, und damit die Zeitskala von 800’000 Jahren Klimageschichte, sind gerade von sogenannten Kreationisten in Amerika widerlegt oder zumindest angezweifelt worden:
What about the Old Dates?
What about the old dates of hundreds of thousands of years obtained in Antarctica ice cores? How legitimate are these? First, Antarctic ice cores are not dated by counting annual layers, as is supposedly done in Greenland ice cores, because the snowfall is too light on top of Antarctica. The claimed counting in Greenland cores is based on many assumptions, especially the assumption that the ice is old to begin with.15 Dome C, as well as Vostok, is dated by ice flow modeling and wiggle matching of oxygen or deuterium isotope plots from deep-sea cores: “On the basis of ice flow modelling and a comparison between the deuterium signal in the ice with climate records from marine sediment cores, the ice at a depth of 3,190 m in the Dome C core is believed to have been deposited around 800,000 years ago.”4
Ice flow modeling assumes an ice sheet in equilibrium for millions of years. So, old age is automatically built into the ice cores. Deep-sea cores also have oxygen or deuterium isotope fluctuations. Ice cores are simply wiggle matched to the deep-sea cores, which are then dated by correlation to the astronomical theory of the ice ages or the Milankovitch mechanism, reinforced by radiometric dating of certain key points, called reference horizons.16 The whole enterprise is one big exercise in circular reasoning, sometimes called the reinforcement syndrome.17
Sadly, it appears that Hugh Ross and Reasons to Believe are again unnecessarily aligned with

questionable old age deductions. The Scriptures—and the evidence—suggest a recent creation.

Michael J. Oard
Meteorologe
www.answersingenesis.org
(ganzer Bericht mit Referenzen)

Die Materie ist hoch brisant und physisch-wissenschaftlich, so dass ich sie nicht zu übersetzen wage. Beim Reinforcement Syndrom geht es ursprünglich um den Zirkelschluss (Tautologie) bei der Bestimmung des Alters von Gesteinen, das gemäss den darin eingelagerten Leitfossilien bestimmt wird. Die Leitfossilien, die an anderen Orten auftreten, bestimmen wiederum das Alter des dortigen Gesteins. Dieses Sich-im-Kreise-Drehen oder gegenseitige Abstimmen trifft auch auf die Klimageschichte zu. Die von einer alten Erde ausgehende Evolutionstheorie ist und bleibt Philosophie.

Doch Stocker will nichts wissen von solchen Experten. Wie die Schaffhauser Nachrichten in ihrer heutigen Ausgabe berichteten, bezeichnet der Klimaforscher den Ursprung der Klimaerwärmung als
nicht widerlegbare wissenschaftliche Erkenntnis. So könnten Klimaflüchtlinge und internationale Konflikte wegen fehlender Ressourcen stark zunehmen. Diese Erkenntnisse müssen nach Peter Hennig, Rektor der theologischen Ausbildungsstätte TDS in Aarau mit grossem Respekt zur Kenntnis genommen werden... In der Gesellschaft herrsche heute ein absolutes Verständnis von Privateigentum.


Aha, Privateigentum, das haben wir schon einmal hier gelesen. Staatliche Planwirtschaft ist offenbar im Aufwind mit dem Klimawandel als Mittel zum Zweck.

No comments:

About Me

Site Statistics